Das Wertpapier-Porträt: Harley-Davidson
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Im Jahre 1903 konstruierten Bill Harley und die Brüder Arthur und Walter Davidson das Motorrad "Silent Grey Fellow". Die Produktion begann in einem Schuppen in der 38. Straße von Milwaukee, Wisconsin, auf den die drei Pioniere "Harley-Davidson Motor Co." gepinselt haben. Die Jahresproduktion betrug drei Motorräder. Vier Jahre später schloss sich William Davidson den Dreien an, die "Harley-Davidson Motor Company Inc." wurde gegründet. Die Jahresproduktion stieg auf 150 Motorräder. 1911 verließen bereits 5.625 Motorräder die eilig hochgezogenen Hallen bei Harley-Davidson. 1920 wurde Harley-Davidson mit einer Produktion von 28.980 Motorrädern Weltmarktführer und verfügte über mehr als 2.000 Angestellte und Vertragshändler in 67 Ländern. Im letzten Jahr wurden erstmals über 200.000 Harley-Davidson-Motorräder verkauft. Im Heimatmarkt USA ist Harley-Davidson noch heute die Nummer eins mit einem Marktanteil von ca. 50 Prozent bei den hubraumstarken Motorrädern.

VRSCA V-RodWährend viele der europäischen Motorradschmieden in den letzten Jahrzehnten ihre Tore für immer schlossen oder aufgekauft wurden, blieb Harley-Davidson selbstständig und erfolgreich. Der Erfolg beruht auf der deutlichen Abgrenzung zur Konkurrenz, die vor allem aus Japan immer stärker wurde. Die Maschinen von Harley-Davidson glänzten nicht wie die japanischen Konkurrenzmodelle durch Höchstgeschwindigkeit, sondern durch ihr Image und ihre Ausstattung. Zusätzlich setzten immer neue Trends wie die "Super Glide" Serie mit ihren weit nach hinten gezogenen Gabeln Maßstäbe. Das war die Geburtsstunde der Chopper. Dadurch haben es die Motorradspezialisten aus Milwaukee im Laufe der Jahre geschafft, aus ihren Modellen eine eigene Lebensanschauung zu machen.

Der Kreis der Harley-Davidson-Fahrer ist wie eine große Familie. Die "Harley Owners Group", mit ihren über 500.000 Mitgliedern in der ganzen Welt, organisiert Treffen und Rennen, bei denen sich tausende Harley-Fans treffen und miteinander fachsimpeln. Für sie ist es keine Frage - eine Alternative zu Harley-Davidson lassen sie nicht gelten. Wer in dieser Familie auffallen will, der muss sich schon ganz schön was einfallen lassen. Harley-Davidson unterstützt seine Fans dabei nach besten Kräften durch den Zubehörkatalog. Mit über 4.500 Originalteilen kann sich jeder seine Harley umbauen bis die Maschine so individuell ist wie der Fahrer selbst. Natürlich profitiert Harley von dieser Begeisterung seiner Kunden. Nicht nur dass sich der Konzern den extrem treuen und loyalen Käufern und Fans sicher ist - er macht auch noch jede Menge Umsatz damit. Insgesamt 20 Prozent und damit rund 600 Millionen Dollar setzte Harley-Davidson mit dem Verkauf von Teilen, Fan-Artikeln und ähnlichem im letzen Jahr um. Die Zuwachsraten sind hier mit 25 Prozent noch höher, als im ohnehin schon stark wachsenden Geschäft mit den Motorrädern selbst.

Dieser Kultstatus wirkt sich positiv auf die Geschäftsergebnisse aus: Seit 15 Jahren steigen Gewinn und Umsatz ununterbrochen in immer neue Regionen, ein Rekordjahr folgt dem anderen. Letztes Jahr wurde der Umsatz um 14 Prozent auf 2,91 Milliarden Dollar gesteigert, der Gewinn sogar um über 30 Prozent auf 756 Millionen Dollar. Die vor 2 Wochen vorgelegten Quartalszahlen untermauern diesen Trend. Die Kursentwicklung der Harley-Davidson-Aktie ist genauso vorbildlich. Eine Anlage in den Anteilsscheinen des amerikanischen Motorradherstellers dürfte auch in den nächsten Jahren ein erfolgversprechendes Investment sein.
 
 

Harley-Davidson 5-Jahres-Chart


Frankenpost
veröffentlicht am 28.07.2001
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