Das Wertpapier-Porträt: Philip Morris

Als Philip Morris in der Mitte des 19. Jahrhunderts sein Tabakgeschäft in der Londoner Bond Street eröffnete konnte er niemals vorhersehen welches Wachstum und welche Erneuerungen in den nächsten 150 Jahren folgen sollten. Zur Jahrhundertwende wurde die von ihm gegründete Firma zum Tabak-Hoflieferanten von König Edward VII ernannt und im Jahre 1902 als Aktiengesellschaft in den USA eingetragen. Von dort aus wurde die weltweite Stellung im Tabakgeschäft weiter ausgebaut. Ab 1950 wurden die ersten Übernahmen außerhalb der Tabakbranche vorgenommen. Der Trend zur Diversifikation gipfelte 1969-70 in der Übernahme der 115 Jahre alten Miller Brewing Company. Der Erwerb von General Foods und Kraft Foods Mitte der 80er stellte die größte Übernahme in der US-Geschichte außerhalb der Ölbranche dar. Im Sommer diesen Jahres wurde die Tochter Kraft an die Börse gebracht. Durch diesen Börsengang, den zweitgrößten in der amerikanischen Geschichte, hat Philip Morris 8,7 Milliarden Dollar eingenommen.

ProduktauswahlHeute gliedert sich der Tabak- und Nahrungsmittelgigant Philip Morris in die Bereiche Tabak, Nahrungsmittel und Brauerei. Der Tabakbereich trägt ca. zwei Drittel zum Umsatz und zum Ergebnis bei. Im Nahrungsmittelbereich besitzt man u.a. 84 Prozent an Kraft, dem zweitgrößten Nahrungsmittelkonzern der Welt und in der Sparte Brauerei mit Miller die zweitgrößte Brauerei in den USA. Starke Marken wie Marlboro, Benson & Hedges, f6, Milka, Miracel Whip, Jacobs Krönung, Kraft und Philadelphia (die Liste ließe sich beliebig fortsetzen) gehören zum Philip Morris Konzern und garantieren so den Erfolg. Im letzten Jahr wurde bei einem Umsatz von über 80 Milliarden Dollar ein Gewinn in Höhe von 8,5 Milliarden Dollar erzielt.

Am 17. Oktober legte Philip Morris Zahlen für das dritte Quartal des laufenden Geschäftsjahres vor. Der Konzern wies einen Umsatzanstieg von 12,1 Prozent auf 22,4 Milliarden Dollar sowie einen Gewinnanstieg um 5,3 Prozent auf 2,4 Milliarden Dollar aus. Philip Morris bleibt trotz der schwächeren Konjunktur zuversichtlich, dass das gesteckte Ziel von neun Prozent Gewinnsteigerung im Gesamtjahr erreicht wird. Dieses, für einen Konzern in dieser Größe durchaus beachtliche Ziel sorgt für weitere Kursfantasie. Und das Management ist überzeugt davon, dass der derzeitige Preis der Anteilscheine lediglich ein Zwischenstand auf dem Weg zu höheren Kursen ist. Das zeigt die Tatsache, dass Philip Morris im letzten Quartal 21,7 Millionen eigene Aktien für eine Milliarde Dollar zurückgekauft hat. Bei einem Engagement in Philip Morris sollte man sich allerdings der laufenden Tabakprozesse und der daraus resultierenden Risiken und Kursschwankungen bewusst sein.
 
 

Philip Morris 5-Jahres-Chart


Frankenpost
veröffentlicht am 27.10.2001
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