Das Wertpapier-Porträt: Microsoft

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Bill Gates hat es bewiesen: Man muss kein Musterschüler sein, um eines der erfolgreichsten Unternehmen der Welt zu gründen. Im Jahre 1975 hat Gates die Harvard Universität vorzeitig verlassen. Der Grund: Die Technologien der Zukunft interessierten ihn mehr als das zwei Jahre zuvor begonnene Studium. Zusammen mit Paul Allen gründete er noch im gleichen Jahr die Firma Microsoft. Sie sorgen seitdem mit innovativen Produkten für Aufsehen in der Branche. 1980 trat Steve Ballmer dem Unternehmen bei. Ein Jahr später gelang der Durchbruch, als IBM erstmals PC´s mit dem Microsoft-Betriebsystem auslieferte.

Die einst kleine Softwareschmiede ist über die Jahre zu einem wahren Hightech-Multi herangewachsen. Microsoft verfügt im Bereich der Betriebssysteme über einen Marktanteil von rund 90 Prozent. Auch mit der Browser-Software „Internet-Explorer“ ist man Marktführer. Neben den traditionellen Betriebsystemen entwickelt und vermarktet der Konzern eine umfangreiche Palette von Anwendungssoftware für Firmen und Privatanwender. Ferner machen Gates und Ballmer immer wieder mit zahlreichen Beteiligungen und Kooperationen von sich reden. Besonders in den Bereichen Internet und Mobilfunk nahmen die Aktivitäten in letzter Zeit stark zu.

Vorletzte Woche öffnete der Softwaregigant aus Seattle seine Bücher. Gespannt wartete man auf die Zahlen, da bereits im Vorfeld über schwächere Ergebnisse spekuliert wurde. Doch die Anleger wurden nicht enttäuscht. Im Gegenteil: Microsoft verdiente im dritten Quartal 2,45 Milliarden Dollar oder 44 Cent je Aktie und schlug damit die Erwartungen der Analysten um zwei Cent. Auch die Umsätze fielen mit 6,46 Milliarden Dollar besser als erwartet aus. Microsoft begründete die guten Zahlen mit dem starken Absatz der Windows-2000-Software. Aber auch alle anderen Geschäftsbereiche konnten ein stärkeres Wachstum verzeichnen. Die Zahlen im Einzelnen: Windows-Betriebssysteme erzielten einen Zuwachs von 16,3 Prozent, Office-Anwendungen ein Plus von 6,6 Prozent und die Geschäftssoftware verzeichnete das höchste Umsatzwachstum mit rund 22 Prozent.

Bei Microsoft läuft alles nach Plan. Die nächsten Schachzüge von Bill Gates sind die XP-Software sowie die Spielekonsole X-Box. Des Weiteren spricht keiner mehr von Zerschlagung oder drakonischen Strafen gegenüber dem Softwarehersteller. Statt der aus kartellrechtlichen Gründen geplanten Aufspaltung in mindestens zwei Softwarehäuser könnte es unter dem neuen Präsidenten George W. Bush zu einer gütlichen Einigung kommen

Fazit: Auch langfristig sollte Microsoft von seiner Marktdominanz profitieren können. Kein anderes Betriebssystem erweist sich als ernst zu nehmender Konkurrent zu den MS-Produkten, aber auch im Office-Bereich kommt kein Büro an Produkten wie WinWord oder Excel vorbei.


Frankenpost
veröffentlicht am 28.04.2001
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